27.11.2010

23. Tag: Verteilen der Hilfsgüter

08:00 Uhr
Nach wenigen Stunden Schlaf klingelte schon wieder der Wecker und Erstaunliches gab es zu vermelden. Nicht, dass wir noch ziemlich müde waren - das war nach der gestrigen Feier alles andere als erstaunlich. Nein, was viel wichtiger war: Unser Essen von gestern blieb dort, wo es hingehörte und noch besser: Wir hatten wieder Appetit auf Frühstück!!! Aber Safety First! Weißbrot mit Marmelade musste erst mal reichen.

09:00 Uhr
Unser erster Weg führte uns an diesem Morgen noch einmal zum Schreibwarenladen. Wir rechneten nicht wirklich damit, dass alles gerichtet sein würde. Entsprechend groß war die Freude, als wir die vollen Kisten und die fertig geschrieben Rechnungen auf dem Tisch liegen sahen. Jetzt hieß es nur noch bezahlen und dann ab zu den Schulen. Aber zum bezahlen gehört schlicht auch, Geld zu zählen, was bei einem Sack voll Scheine ein nicht zu vernachlässigender Zeitfaktor ist. Und so dauerte die ganze Abwicklung erneut ca. eine Stunde - schließlich wurde zweimal gezählt - einmal ich und einmal der Kassenwart des Ladens. Dennoch, vielen Dank an das Team vom XL stationary shop! Ohne Euch hätten wir die Spendenaktion unmöglich in zwei Tagen durchführen können.

Voller Schulmaterial fuhren wir anschließend in Richtung Lambai Nursery School. Lamin, der Direktor der Schule, wartete an einer uns bekannten Kreuzung und wies uns, nachdem wir Ihn und sein Fahrrad in und auf unserem Auto verstaut hatten, den Weg durch die Dörfer zu Schule. Es war Samstag und deshalb natürlich schulfrei aber Lamin ließ uns kurz vor der Schule anhalten, rief einigen Kindern etwas zu, die sofort davon flitzten, und wenige Minuten später füllte sich der Schulhof mit lachenden Kindern in Schuluniform. Belohnt wurden die Kleinen mit Spielzeug und Stiften aus unserem Auto und natürlich war die Freude wieder groß, als wir sie fotografierten und Ihnen die Fotos auf dem Display zeigten.

Ganz nebenbei freute sich Lamin über die Kisten mit Schulmateriel und wir uns darüber, dass alles so gut geklappt hat und wir hier sein durften. Zum Dank und zum Abschied übereichte uns Lamin noch ein Urkunde für unser Vereinsbüro - wenn wir eines hätten.

Um 12 Uhr stießen wir wieder zu unserer Rallyegruppe und fuhren zusammen mit Heinz Bormann, dem Vorsitzenden der DBO, zu drei weiteren Projekten, die durch Versteigerungserlöse und Spenden aus der Rallye gegründet und wenn nötig regelmäßig unterstützt werden.

Stop Nummer eins war das Sukuta Healthcenter. Es handelt sich dabei nicht um ein Krankenhaus im europäischen Sinne, sondern um ein Zentrum, in dem die Patienten von Krankenschwestern umsorgt werden. Nur in schwierigen Fällen wird ein Arzt hinzu gerufen. Zudem wurden viele Kinder, die man in Sukuta trifft, hier geboren. Auch ein Knochenbruch ist kein Problem für das erfahrene Personal. Für afrikanische Verhältnisse mag die Ausstattung des Centers nicht ungewöhnlich sein aber wir Europäer mussten schon ganz schön schlucken, als wir durch die Räumlichkeiten geführt würden. Zudem wurde deutlich, dass es an vielen Stellen noch Unterstützungsbedarf gibt und wir als Team fass&spun waren froh, dass wir Ärzte und das Gesundheitsamt zu unseren Unterstützern zählen durften, deren Sachspenden hier dringend benötigt wurden.

Weiter ging es zur Baustelle eines Skillcenters in Gunjur, welches ebenfalls von der DBO finanziert wird. Sol, der später die Leitung des Centers übernehmen wird, zeigte uns die Baufortschritte und erläuterte die zukünftige Aufgaben des Centers. Aufklärung über Sexualität, ansteckende Krankheiten, Schwangerschaft im Jugendalter - das alles sind in Gambia nach wie vor absolute Tabuthemen, obwohl es hier ein gewaltiges Problempotential darstellt. Interessant war vor allem die Art und Weise, wie aufgeklärt und das Wissen über die Krankheiten im Umland verteilt werden soll. Demnach ist geplant, die Aufklärungsinhalte in Texte, Lieder und Tänze zu verpacken und auf diese sehr traditionelle und anerkannte Weise auch Menschen zu erreichen, die keine Broschüre lesen geschweige denn, Inhalte daraus an Andere weitergeben können. Tolle Sache! Wir werden das Projekt auf jeden Fall weiter verfolgen.

Von Gunjur ging es dann direkt zur Kobisala Nursery School nach Sanyang. Dieses Herzensprojekt der Rallye wird seit der ersten Challenge im März 2006 unterstützt und ist das beste Beispiel für nachhaltige Unterstützung. Nach viereinhalb Jahren hat sich das Schulprojekt so gut entwickelt, dass der Schuldirektor die Lehrergehälter selbst bezahlen kann. Es gibt einen eigenen Schulbus (den ein Rallyeteam auf einer vergangenen Rallye gespendet hat) und die Schülerzahl wächst mit dem Ausbau des Schulgebäudes. Die NGO unterstützt die Schule weiterhin in ihrer baulichen Erweiterung und auch dann mal, wenn's irgendwo klemmt. Der nächste Gebäudetrakt, in dem auch mehrere Computer Platz finden sollen, ist fast fertig gestellt. Ganz viele Schüler kamen sogar eigens am diesem Samstag in die Schule, um die Rallyeteilnehmer zu begrüßen. Vielleicht aber auch, weil sie wussten, dass es immer auch Spielzeug, Luftballons und Stifte abzustauben gibt, wenn die Rallye hier einen stop einlegt ;)

Für uns war es an der Zeit, unser drittes und letztes Packet mit Schulmaterial an Buba, den Schulleiter der Kobisala Nursery School, zu übergeben. Morgen würde die Versteigerung aller Rallyefahrzeuge anstehen und anschließend geht es schon zum Flughafen und zurück ins inzwischen verschneite Deutschland. Aber das war zu diesem Zeitpunkt noch so unglaublich weit weg und so freuten wir uns zusammen mit Buba über die gelungene Aktion und genossen noch einmal das Gewimmel der Kinder um unsere Füße.

In den Klassenräumen gab es dann nochmal das obligatorische "I sit, I stand, I box ...

... und später auf dem Schulhof ein Erinnerungsfoto, welches Dank Silke und Rolf (Team Team Siro 65) sofort per Borddrucker ausgedruckt und überreicht werden konnte.

« zurück

Spenden bequem per PayPal

Jetzt ist Spenden bei uns auch einfach, bequem und sicher per PayPal möglich.

So könnt Ihr helfen...

Hier erfahrt Ihr, wie Ihr uns bei unserem Hilfsprojekt unterstützen könnt.

[mehr...]

Unsere Unterstützer

Damit das Projekt ein Erfolg werden kann, benötigt ein Team nicht nur Fahrer. Die wichtigsten Teammitglieder findet Ihr hier.

[mehr...]

In Kooperation mit...

Logo: Dresden-Banjul-Organisation (DBO)
 
Logo: Dresden-Dakar-Banjul